Vorträge

Für nachhaltige und klimaresiliente Gesundheitseinrichtungen: Planetary Health

Dieser Vortrag stellt den Planetary Health-Kurs für nachhaltige und klimaresiliente Gesundheitseinrichtungen – kurz “Plan H” – vor, der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird.

Hoher Ressourcen- und Energieverbrauch, Klimawandelfolgen wie Hitzewellen sowie regulatorische Anforderungen stellen Gesundheitseinrichtungen unter zunehmenden Transformationsdruck. Um die Implementierung von Nachhaltigkeit und Klimaresilienz in allen Bereichen zu unterstützen, wird im Rahmen des neuen Verbundprojekts „Plan H“ eine modular aufgebaute Fortbildung für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen angeboten. Die Fortbildung richtet sich über alle Hierarchieebenen und Berufsgruppen hinweg an Gesundheitseinrichtungen als ganze Institutionen. Neben Klimaschutzmanager:innen und Geschäftsführung werden Mitarbeitende verschiedener Bereiche der Einrichtungen in der Fortbildung eingebunden und geschult – auch Leitung und Mitarbeitende in der Krankenhaustechnik.

Mittwoch, 18. September 2024 · 12:15 – 12:45 Uhr

Plan H: Planetary Health-Kurs als Wegbereiter für nachhaltige und klimaresiliente Gesundheitseinrichtungen

Felix Bittner, Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e. V.

Burkhard Fischer, Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V.


Make Science Great Again! – Fortschritt braucht Spielraum

Erderwärmung, Energiekrise, Blackout-Gefahr, Lieferengpässe, Inflation, Fachkräftemangel … – die drohende Apokalypse oder zumindest unlösbar scheinende Probleme beherrschen Politik, Medien, Stammtischgespräche und damit letztlich unser aller Lebensgefühl. Mit mehr Nachhaltigkeit, mehr Energiewende und weniger Wachstum wollen wir uns und am besten auch gleich noch die ganze Welt retten. Doch: Tun wir möglicherweise aus den richtigen Gründen das Falsche? Brauchen wir gar einen völlig neuen Denkansatz? Auf der 6. Fachtagung Technik im Gesundheitswesen 2024 am 18. und 19. September in Gelsenkirchen erörtert der Wissenschaftskabarettist, Physiker, Bestseller-Autor, Moderator und gefragte Speaker, Vince Ebert, mit einer ordentlichen Portion Humor, wie man in einer Phase kompletter Unsicherheit handlungsfähig und produktiv bleibt.

Mittwoch, 18. September 2024 · 15:00 – 16:00 Uhr

Make Science Great Again! – Fortschritt braucht Spielraum

Vince Ebert,
Physiker, Kabarettist, Keynote-Speaker


Instandhaltung medizintechnischer Geräte - Mitdenken ist Pflicht!

Erfahrungen zeigen, dass eine evidenzbasierte und/oder risikomanagementbasierte Instandhaltung medizintechnischer Geräte effizienter und ökonomischer sein kann als die strikte Einhaltung von Herstellerempfehlungen.

Legt man die aktuellen regulatorischen Vorgaben zu medizintechnischen Geräten eng aus, erwartet der Gesetzgeber sogar, die Herstellerempfehlungen zu hinterfragen. Die VDI 5707 „Wiederholungsprüfungen an aktiven Medizinprodukten im medizinischen Einsatz – Prüfgrundlagen“ bietet seit kurzem auch eine rechtliche Basis für eine evidenzbasierte Instandhaltung. Neben klar formulierten Prüfschritten beschreibt sie Anforderungen an die Prüforganisation, an das Prüfpersonal und an zu verwendende Mess- und Prüfmittel. Besonderen Wert legt die Regel der Technik auf die Systematik beim methodischen Vorgehen zur Erarbeitung von Prüfvorschriften und -inhalten. Der Vortrag stellt die Grundzüge der VDI 5707 Blatt 1 vor und zeigt an Beispielen, wie die evidenzbasierte Vorgehensweise zur Festlegung von Inspektions- und Wartungsintervallen zu besseren Ergebnissen bezüglich Sicherheit und Verfügbarkeit von medizintechnischen Geräten führt.

Mittwoch, 18. September 2024 · 16:00 – 17:00 Uhr

Evidenzbasierte Instandhaltung – auf Basis der Norm VDI 5707

Frank Rothe, Leiter Medizintechnik, Universitätsklinikum Heidelberg


KI im klinischen Alltag - Chancen, Risiken und was geht schon jetzt?

Im klinischen Alltag bieten KI-Technologien enorme Chancen.

Hierzu zählen eine verbesserte Diagnostik, personalisierte Medizin und Effizienzsteigerungen. Allerdings bestehen auch Risiken wie Datenschutzbedenken und ethische Fragen, die eine angemessene Validierung und Regulierung solcher Systeme notwendig machen. Beim Einsatz neuer und oft sehr teurer Technologien sei außerdem der Return of Investment ein entscheidender Faktor“, betont Stefan Georgy. Lösungen von der Stange seien in dieser Hinsicht oft problematisch. Um Kosten zu sparen und Software konkret auf die Bedürfnisse in der Klinik zuzuschneiden, setzt man im Ernst von Bergmann Klinikum auf Kooperationen und in einigen Anwendungsfällen auf Eigenentwicklungen von IT-Systemen.

Mittwoch, 18. September 2024 · 17:00 – 17:45 Uhr

KI im klinischen Alltag – Chancen und Risiken

Stefan Georgy, Leitung Geschäftsbereich Informationstechnologie und Digitalisierung, Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam

Simone Schubert, Leitung Stabsstelle Projekt-, Prozess- und Leanmanagement, Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam


Heute für morgen planen - Technische Performance mit strategischem Weitblick

Bei der technischen und strukturellen Entwicklung von Krankenhäusern allzu sehr auf Hightech zu setzen, macht möglicherweise (betriebs-)blind für grundlegende eher pragmatisch ansetzende Innovation.

Vor der künstlichen die menschliche Intelligenz zu bemühen, rückt so manche als ultimative Lösung angepriesene Technologie ins richtige Licht und weist den Weg für nachhaltigen Fortschritt. Denn: KI und andere digitale Technologien sind immer nur so gut, wie die Daten und Gegebenheiten, mit denen und unter denen sie arbeiten. Fortschritt ausschließlich von den aktuell sehr gehypten digitalen Errungenschaften zu erwarten, wäre daher trügerisch. Zielführender scheint es, Gesundheitseinrichtungen sehr grundlegend zu modernisieren und Abläufe und Strukturen möglichst konkret auf die Bedürfnisse der späteren Nutzer zuzuschneiden, um erst im nächsten Schritt den Nutzen digitaler Tools optimal ausschöpfen zu können.

Donnerstag, 19. September 2024 · 9:00 – 9:45 Uhr

Gebäudeleittechnik – strategische Perspektiven

Prof. Dr.-Ing. Oliver Wetter,
Hochschule Bielefeld


Mit KI effizienter werden: Was ist Stand der Dinge und wo geht die Reise hin?

Durchschnittlich 22 Prozent Energieeinsparung sind durch einen intelligenten, weitgehend automatisierten Gebäudebetrieb realistisch, Potenziale für die Zukunft (mit KI) vielversprechend.

Mit KI einen gesetzeskonformen Gebäudebetrieb auf den Weg bringen – auch das ist Thema dieses Vortrags: Daten aus der Gebäudeautomation und der realen Nutzung ermöglichen schon heute vielfache Rückschlüsse auf den Effizienzgrad eines Gebäudes. In der Regel bedürfe es keiner aufwendigen Hardware-Nachrüstung, um zu messen und zu erfassen, wie ein Gebäude tickt, sagt Dr. Marc Baranski. Nach dem Messen und Erfassen gilt es, die erhobenen Daten so miteinander in Kontext zu setzen, dass bestehende Probleme und Optimierungspotenziale ersichtlich werden. Anhand konkreter Beispiele skizziert dieser Vortrag Wege zu brauchbar smarten Gebäuden.

Donnerstag, 19. September 2024 · 10:00 – 10:45 Uhr

Von smarter Energieeffizienz bis Patientenkomfort – die Schlüssel zur KI- basierten Gebäudeoptimierung in Krankenhäusern

Dr. Marc Baranski, Head of Engineering & Research, aedifion


Der Wert von Information: Evidenzbasierte Instandhaltung und Technikentwicklung in der Medizin

In einer Zeit, in der präzise und fundierte Entscheidungen über den Erfolg medizinischer Einrichtungen entscheiden, spielt durchaus auch eine Rolle, wie effizient der vorhandene technische Gerätepark genutzt wird.

Ist die Anschaffung weiterer Geräte gerechtfertigt und wann ist eine Reparatur sinnvoller als ein Neukauf? Diese und ähnliche Fragen effektiv zu beantworten, ist Kern eines umfassenden Servicekonzepts für die Medizintechnik am Universitätsklinikum Bonn. Unter der Leitung von Marcus Krüger vereint die Medizintechnik am Universitätsklinikum Bonn evidenzbasierte Instandhaltung, strategische Investitionsplanung und Optimierungsberatung für den Geräteeinsatz in einer 3-Säulen-Strategie. Diese basiert auf datengestützten Analysen zur Entwicklung effizienter und nachhaltiger Lösungen. Das Ziel ist, die Medizintechnik zukunftsorientiert und an den aktuellen sowie zukünftigen Herausforderungen auszurichten, unterstützt durch digitale Innovationen.

Donnerstag, 19. September 2024 · 11:00 – 11:45 Uhr

Von der Schraube zur Vision – Einblick in den Wert der Information und Stärkung der Medizintechnik im Krankenhaus

Marcus Krüger,
Leiter Geräte- und Medizintechnik und Beauftragter für Medizinproduktesicherheit, Universitätsklinikum Bonn


Krankenhausentwicklung: Neubau versus Sanierung

Viele in die Jahre gekommene Gesundheitseinrichtungen stehen derzeit vor der schwierigen Entscheidung: neubauen oder sanieren?

Aussagekräftigen und relevanten Bewertungskriterien folgend wird diese auf den ersten Blick willkürliche zu einer fundierten Entscheidung. Sprichwörtliche Rattenschwänze entstehen bei einer Sanierung sehr oft in der Technik. Eine frühzeitige Bauablaufmatrix des gesamten Planungsteams ist unverzichtbar – diese setzt eine eingehende und detaillierte Bestandsaufnahme voraus, für die oftmals die lückenlose Dokumentation fehlt – nicht selten der Beginn eines einzelraumweisen Suchspiels und beispiellosen Flugs auf Sicht. In den vergangenen zehn Jahren gab es zunehmend Projekte zu beobachten, die genau aufgrund dieser Umstände entweder abgebrochen werden mussten, oder durch massive Einsparverpflichtungen weit hinter den betrieblichen Zielsetzungen und Erwartungen zurückbleiben.

Donnerstag, 19. September 2024 · 13:00 – 13:45 Uhr

Krankenhausentwicklung – Neubau Versus Sanierung

Michael Koenig,
Nickl Architekten Deutschland GmbH, Standortleiter in Düsseldorf


(Energetische) Sanierung: Fördermittel optimal ausschöpfen

Der Investitionsbedarf für die Modernisierung von Krankenhausgebäuden und -ausrüstung ist beträchtlich.

Aus über 2000 möglichen Förderprogrammen die besten Angebote zu kombinieren, ist aufgrund mangelnder Transparenz und komplizierter Verfahren eine komplexe Aufgabe. Da Fördermittel in der Regel beantragt und oft auch bewilligt werden müssen, bevor entsprechende Maßnahmen beauftragt werden, ist vor allem eine frühzeitige Recherche und Auswertung möglicher öffentlicher Finanzierungsprogramme von großer Bedeutung. In seinem Vortrag bietet Battal Höke einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Förderprogramme - einschließlich solcher, die speziell für Gesundheitseinrichtungen konzipiert sind. Darüber hinaus erklärt er praxisnah, welche Faktoren im Sinne einer optimalen Nutzung von Fördermitteln zu berücksichtigen sind.

Donnerstag, 19. September 2024 · 14:00 – 14:45 Uhr

Energetische Sanierung – Fördermittel optimal ausschöpfen

Battal Höke, Projektleitung Fördermittel und Finanzierung, REM CAPITAL AG


Klimaneutral werden: So kann Net Zero gelingen

Effizienzsteigerung und Energiesparen geschieht in den meisten Krankenhäusern immer noch in zwar durchaus wirksamen, jedoch keiner schlüssigen Strategie folgenden Einzelmaßnahmen.

Nicht nur aus Kostengründen drängt die Zeit, zukunftsfähige Energiekonzepte zu entwickeln und die Effizienz deutlich zu verbessern. Gesundheitseinrichtungen, die für 4,4 Prozent der globalen Nettoemissionen (2 Gigatonnen CO2 Äquivalent/Jahr) verantwortlich sind, brauchen einen Fahrplan in Richtung Klimaneutralität. Eine schnell und deutlich gesteigerte Produktion und Nutzung Erneuerbarer Energien muss Hand in Hand gehen mit einer energetischen Ertüchtigung vielfach veralteter technischer Anlagen und Gebäude. Wie kann das gelingen, und wer kann und soll es bezahlen?

Donnerstag, 19. September 2024 · 15:00 – 16:30 Uhr

Von der Energie-Vision zur Realität – Podiumsdiskussion

Dr. Matthias Albrecht, KLUG, Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit
Klaus Ege, Geschäftsführer, FACT GmbH eFacilities Solutions
Battal Höke, REM CAPITAL AG
Prof. Dr.-Ing. Mark Junge, Limón GmbH Rudolf Küster, Klinikum Osnabrück
Rudolf Küster, Klinikum Osnabrück